Im Unterschied zu den höheren Fachschulen oder anderen vergleichbaren Bildungsabschlüssen sind die eidgenössischen Prüfungen nicht durch ihre Curricula (Bildungsinhalte, -weg) definiert. Sie sind sogenannt output-gesteuert. Das heisst, sie orientieren sich an den Handlungskompetenzen, die jemand haben muss, um eine berufliche Funktion in der Arbeitswelt erfolgreich auszuführen.
Aus dieser Besonderheit ergeben sich hohe Anforderungen an die Qualität des Prüfungsverfahrens. Dieses muss in besonderer Weise kompetenzorientiert sein und darf sich nicht damit begnügen, Fachwissen abzufragen.
Die Prüfung beinhaltet folgende Teile:
In diesem Teil der Prüfung thematisiert eine Projektarbeit ein selbstgewähltes Projekt rund um das Thema «Bewegungslernprozesse gestalten mit KlientInnen». Es geht dabei darum, die Ausgangslage, Lernprozesse und Schlüsse aus dem Gesamtprozess des Projektes als Erfahrungsbericht fachlich begründet und nachvollziehbar zu verarbeiten und zu präsentieren. Der Prüfungsteil «Projektarbeit setzt sich zusammen aus einer schriftlichen Projektarbeit und einer mündliche Präsentation derselben.
In diesem Teil der Prüfung geht es um die Kompetenz, die Unterstützung über Berührung und Bewegung in verschiedenen alltäglichen Aktivitäten angepasst und lernfördernd zu gestalten. Die Handlingkompetenz wird praktisch in Unterstützungssituationen mit den ExpertInnen geprüft.
In diesem Teil der Prüfung geht es um die Kompetenz, Lernprozesse mit MitarbeiterInnen im Rahmen von Praxisbegleitungen, Fallbearbeitungen, kleinen Workshops o. Ä. zu gestalten. Dabei werden vor allem die Kompetenzen in Bezug auf die methodisch-didaktische Gestaltung der Lernumgebung sowie das fachlich-inhaltliche Verständnis gewichtet. In der schriftlichen Auswertung ist die Kompetenz zur Selbstreflexion und Evaluation gefragt. Dieser Prüfungsteil beinhaltet eine praktische Anleitungssituation gefolgt von einer schriftlichen Auswertung.
In diesem Teil der Prüfung werden Fragen und Themen der Prüfungsteile «Projektarbeit» und «Anleitung von MitarbeiterInnen» thematisiert, analysiert und diskutiert und dabei die Verknüpfungen mit theoretischen Grundlagen der Kinästhetik und dem Konzeptverständnis geprüft. Dieser Prüfungsteil findet als Fachgespräch mit den ExpertInnen statt.